MALEREI AUSSTELLUNG * LISE WARNER

Lise Victoria Warners Bilder orientieren sich im Stil und auch in den Motiven an den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts, gleichzeitig hat sie sich ihre ganz eigene Bildwelt und Maltechnik erarbeitet. In ihrer Ausstellung „So wie gemalt und gepinselt, so möge es geglaubt werden.“ wird die rätselhafte, symbolistische Bildsprache des englischen Malers Stanley Spencer wiederbelebt, der schon im letzten Jahrhundert Bilder malte, die wie aus der Zeit gefallen schienen und dabei aber doch sein eigenes Dorf und seine Religiosität beschrieben.

Die kleinformatigen Bilder zeigen Szenen im Zug, Bauarbeiter beim Errichten einer Mauer, Flugzeuge – all dies findet in einer unbestimmbaren Zeit statt. Die Damen tragen Kostüme und Hüte, die es nicht mehr gibt, die Flugzeuge sind aus den 30er Jahren – trotzdem hat man nicht den Eindruck, dass es um Geschichte, auch nicht um Nostalgie geht. Die Szenerien bieten eine Fülle an Texturen und Mustern, die Lise Warner in ihre Bilder einbaut, um eine verwirrende und gleichzeitig überzeugende Oberfläche zu schaffen, in der alles Dreidimensionale ins Zweidimensionale kippen kann.

Text: Prof. Antje Majewski, Weissensee Kunsthochschule Berlin